Island Spitzbergen Norwegen

Polartaufe

Am Abend ist es soweit und wir überqueren den Nordpolarkreis. An Bord wird das gebührend gefeiert mit Urkunde und Rasierschaum-Weihe für alle, die den Spaß mitmachen. Unsere verzauberten Animateure leben jedes Klischee aus, dem kann man sich kaum entziehen. Der Meeresgott sitzt auf seinem Thron, um ihn herum Piraten, die die Neuankömmlinge der Taufe unterziehen. Aber auch der Kapitän muss auf die Knie gehen und wird ordentlich eingeseift, bevor er die Erlaubnis erhält, das Nordmeer zu durchkreuzen. Ein Kapitän, wie man es sich vorstellt. Nahbar und täglich präsent, immer freundlich grüßend.

Es wird deutlich frischer draußen, daher genieße ich die darauf folgenden 2 Seetage im Fitnessstudio und danach in der schönen Saunalandschaft mit Weitblick über den Ozean.

Immer wieder sichten wir Wale, die aber auch nicht recht Lust haben “vor die Tür” zu gehen und mal richtig aus dem Wasser zu springen. Aber man sieht sie zumindest und hört bei jeder Sichtung nicht nur die Bordansagen, sondern auch zahlreich die Türen knallen, wenn alle Mann an Deck laufen.

Ü70 bedeutet immer noch Ruhe und Platz, wer richtig Party machen möchte ist hier so falsch wie ein Fisch in der Sahara.

Auf einem so kleinen Schiff geht es mit der Zeit immer familiärer zu. Man kennt sich und man geht manchen auch gern aus dem Weg oder lacht über manche Macken. Aber auch das hat seinen Charme. Der Staff ist außerordentlich aufmerksam und freundlich. Man fühlt sich wohl mit der Zeit, auch wenn manches etwas angestaubt ist. Nun ja das Schiff ist ja nicht nagelneu, aber ein Schiff, wie man es sich vorstellt und nicht ein Hochhaus im Las Vegas Stil, wo jeder nur ne Nummer ist.

Was ich auf diesem Schiff sehr mag, ist das Abendessen in Menü-Style. Kein Schlachtfest am Buffet, keine sinnlos aufgetürmten Essenberge auf dem Teller, kein Ramsch-Tisch-Gedrängel. Kleine Portionen, die einen bei bis zu 9 Gängen definitiv satt machen. Für alle anderen gilt dennoch…Essen wird immer irgendwo angeboten und es ist definitiv mehr zu viel als zu wenig. Ganz besonders loben möchte ich unsere Kellner, als wir darüber sprechen, dass das Essen aus Rücksicht auf die Passagiere nicht zu scharf ist und ich mag scharf bekommen wir von ihnen aus ihrem privat Fundus richtig scharfe Nudeln serviert. MEGA !!!! Das ist Service, den wir noch nicht erlebt haben.

Durch die vielen Seetage auf dieser Reise komm ich direkt mal in Erholungsmodus, so hat man auch Zeit die vielen Eindrücke zu verarbeiten und entspannt zu genießen.

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