Traumschiff?! Welcher Film läuft denn hier.
Juhu, meine Traumreise Island, Spitzbergen und Norwegen.
Für alle die glauben, ich habe einen Hang zu seichtem Fernsehprogramm- äh, nein!
Purer Zufall, dass ich auf diesem Schiff gelandet bin. Denn das, was für mich wirklich zählt, ist die Tour und die gab es mit den vielen Stops auf Island, Spitzbergen und in Norwegen eben nur mit der Amadea, dem Traumschiff aus dem Fernsehen. Und nein, es wird gottlob gerade nicht gedreht, daher kein Silbereisen an Bord. Das wär’s noch gewesen.
Wir wissen im Grunde, was uns erwartet: Im Fernsehen läuft grad die U21 EM beim Fußball- hier ist Ü70 angesagt. Sucht man Ruhe, absolut empfehlenswert, wenngleich mir beim Auslaufen mit Traumschiff-Melodie der Sting-Titel „Alien in New York“ in den Sinn kommt. Wir sind jung und darum schon jetzt Exoten und fallen auf.
Das Schiff ist wirklich klein mit seinen knapp 600 Passagieren. Dafür kommt der Kapitän – der Echte – persönlich zur Rettungsübung.
Der erste Schock war…die Kabine: auf einer Seite Stockbetten zum Ausklappen 80er Jahre Style, auf der anderen ein Schlafsofa. Ich lerne Traum bedeutet bei Ü70ern getrennte Betten, während ich enttäuscht an Jungendherbergs-Flair denke.
Auch das Restaurant erinnert an Ausflugsdampfer Ambiente.
Puh! Die wissen schon warum sie den Sekt beim Auslaufen gern nachschenken.
Das Essen soll ein Highlight sein, also ab ins Restaurant. Kaum sitzen wir an einem wirklich schönen, versteckten Eckchen und werden von den Kellnern verwöhnt, herrscht Aufruhr. Eine Frau in Form einer wild gestikulierenden, auf sächsisch schimpfenden Dampfwalze rollt auf uns bedrohlich zu, ihren leisen Mann im Schlepptau. Der durfte entweder nicht reden und / oder kam nicht zu Wort. 5 Kellner wuseln um das Gespann, sichtlich bemüht.
Alles Schei… tost sie und poltert förmlich auf den Stuhl an unserem Tisch. Versteckte Kamera könnte kein besseres Drehbuch schreiben. Wo findet man solche Typen? Es ist so skurril komisch, dieses Ehepaar schießt den Vogel ab. Wirklich wie im Fernsehen – reinste Comedy, da ist die Kabine gleich mal nebensächlich, denn sowas muss man genießen oder gleich von Bord springen. Typen gibt’s!
Das ausgesprochen leckere Essen beruhigt. Unserer sächselnde Tischnachbarin entfleucht sogar das ein oder andere Lächeln. Ihr Mann kam nicht zu Wort.
Mein Resümee an Tag eins: Noch weit entfernt von Traum und bestimmt nicht jedermanns Sache, aber wie immer im Leben Humor hilft! Vor uns liegt das Meer und zwei Seetage, ich bin jetzt schon gespannt, to be continued…