I‘m walking Part 2
Wir haben einen privaten Fahrer, der fährt uns zur öffentlichen Bushaltestelle, natürlich. Vielleicht hat es den Busfahrer beeindruckt, denn er will gar kein Geld für die knapp 5 km bis nach Megalochori.
Auch der Besuch der alten Wohnhöhle im
Ort ist kostenlos. Seltsamerweise ist sie nicht beleuchtet, ich finde zumindest keinen Schalter, die Augen brauchen Zeit bis sie die Tiefe dieser alten Behausung wahrnehmen, die selbst das Handylicht schluckt.
Weiter oben entdecken wir eine kleine Innenhof-Oase des Dudelsack-Museums. Ja Dudelsack genau! Eine alte Tradition Santorinis. In einer alten Weinkellerei werden hier Konzerte und Workshops gegeben. Ein wunderschöner Ort.
Als der Wind auffrischt und den Regen ankündigt, werden wir durch viele Räume in ein verborgenes Restaurant einer Art Gallery gelotst. Wir verkosten den hervorragenden Wein unter diesem Bild mit dem Tolstoy Gedicht daneben während draußen der Himmel verdunkelt, den Regen peitschen lässt:
There is light in a dark place “May it be a light to you in dark places, when all other lights go out.”
Es Dauer nur kurz, denn reißt der Himmel auf und beschwipst gehts aufwärts nach Pygros, hoch oben thront das Castello mit Inselrundblick. Allerdings auch hier oben auf den Dächern der alten Bauten, keine Sicherung nur wenige Warnschilder, die einen nicht wirklich vom Wandeln mit den Katzen am Rand des Daches aufhalten.
Abwärts geht es durch die wunderschönen Gassen mit herrlichen Terrassen und weiter auf dem alten Eselspfad der herunter nach Emporio führt und so fühl ich mich auch. Die Aussicht inmitten von Weinfeldern entschädigt auch meinen ersten Kniefall, der absehbar war.
Der Wein wächst hier nicht in die Höhe sondern am Boden und sieht aus wie ein Türkranz, den man tatsächlich hier oft als solchen entdeckt.
Die alten, verlassenen Höhlenbauten mit den überwucherten, riesigen Kakteen und Früchten verführen fast wie der Garten Eden nach dem staubigem Weg, darum muß Eva sich hier auch eine Kaktusfrucht pflücken. Das süße Fruchtfleisch hinterlässt allerdings gleich ein paar feine Dornen der Schale in den Händen und auch an den Lippen. Soviel zur Paradiesfrucht von Santorini.
Den Abschluss der Donkey-Tour macht diese unvergessliche Aussicht mit Esel in Bilderbuchkulisse.