Der frühe Vogel…
Ein Urlaub könnte schöner starten als morgens um 3 Uhr früh. Café gibt’s erst am Flughafen, vorher ist mein Organismus noch nicht aufnahmebereit.
Als die Welt am Erwachen ist, befinde ich mich schon über Kroatien. Immerhin knapp 2std Flug und schon zurück im Sommer.
Die Pfützen zeugen allerdings vom Unwetter, welches Santorini und Griechenland kurz zuvor heimsuchte.
Santorini ist eine kleine aber vielseitige Insel.
Unsere Hotelanlage ist klein mit Infinity Pool und den typischen, weißen Kuppelbauten mit Meerblick von allen Seiten.
Nach kurzer Auffrischung starten wir unsere erste, kleine Wanderung entlang der Caldera Richtung Leuchtturm am westlichsten Zipfel.
Vorbei am Lonely Heart Taverne ganz oben biegen wir aber ab Richtung Süden und entdecken die ersten Weinfelder und Wohnhöhlen, aber auch viele ‚lost places‘.
Der schwarze Strand liegt verlassen vor uns. Schnell die Schuhe aus und Füße in das noch immer warme Meer, das uns mit einer kräftigen Brandung begrüßt.
An der mit schwarzen Felsen gesäumten Küste kraxeln wir Richtung Red Beach. Die rote Felswand leuchtet bereits aus der Ferne zu uns herüber.
Wer gesicherte Wege sucht, sucht hier vergebens. Ganz Santorini-like treffen wir auf ein verliebtes Paar, dass auf den Felsen posiert, als eine Welle sich hinter ihnen aufbäumte und sie begrub. Mit dem Wasser wechselte das Verliebtsein in böses Blitzen der triefenden Angebeteten.
Der rote Strand ist deutlich voller. Hier wird gesonnt und gebadet, am Rand der Felsen im Berg sieht man zusammengeschobene Möbel, die vermutlich beim letzten Erdbeben vergraben wurden.
Auf der anderen Seite gehts durch das kräftige Felsrot hinauf, vor mir ein alter, deutlich beleibter Herr in Flipflops, na klar! Meine Angst vor abfallendem Geröll wechselt in blanke Panik bei seinen Balancierkünsten. Ich habe überlebt, auch hier ist genügend Abstand der Gesundheit bekömmlich.
Zurück zum Hotel führt ein Wanderweg, der leider beim letzten Regen arg gelitten hat und nun anmutet wie ein altes Flussbett oder Abflusskanal inklusive Plastikmüll.
Der Ort Akroteri ist klein und gemütlich. Wir gönnen uns einen Cappo am Marktplatz und wandeln vorbei am Castello durch zahlreiche Gassen heimwärts, wo der infinity Pool schon im Sonnenuntergang mit Blick auf Fira und Oia wartet.