Italia wir kommen – Venedig
Diesmal reisen wir wieder mit dem Auto an – da Ferien schon am Freitag anstatt erst Samstag. Wir kommen somit schnell über den Brenner und sind gegen Mitternacht am Gardasee. Hier halten wir am Wasser, stellen die Sitze nach hinten und ja versuchen zu schlafen. Studentenromantik. Gegen vier wecken uns laut plappernde Italiener und wir starten in Richtung Venedig. Vor uns steigt die Sonne auf, als wir über den Damm zum Hafen fahren.
Wir stellen das Auto ab und weiter geht’s mit dem Wasserbus zum Markusplatz. Morgens um 7 Uhr ist Venedig noch fast menschenleer und selbst die Tauben kommen erst vereinzelt auf den Platz. Perfekt für Aufnahmen.
So auch dieses Foto der Rialtobrücke. Gut die Läden sind noch geschlossen aber wir finden ein kleines Café mit Einheimischen und bekommen ein gutes typisches Frühstück.
Dank Tagesticket geht’s weiter nach Burano, der romantischen Insel mit den bunten Häusern. Allein die Fahrt war es schon Wert und auch hier treffen wir erst später auf die inzwischen wachgewordenen, chinesischen Reisegruppen.
Zurück am Markusplatz steigen wir in Wasserbus 2 ein der durch den Canale Grande vorbei an den alten Palästen und unter der Rialtobrücke hindurch zu unserem Parkhaus fährt. Die Stadt ist nun überfüllt mit Touristen, kein Wunder, denn es liegen 6 Kreuzfahrtschiffe vor Anker.
Unser Schiff die MSC Musica liegt ganz hinten, wir sind hungrig und müde, die Hitze macht uns zu schaffen. Als wir endlich mit dem Koffer am Terminal ankommen ist die Halle gefüllt mit Wartenden. Check in Nummer 11 wird aufgerufen und uns wird die 20 in die Hand gedrückt. Nicht wahr oder? Hier sieht’s aus wie auf Ellis Island, wir sind die geschafften Einwanderer und wie sollte es sein? Druckfehler auf meinem Einschiffungspapier, ich muss das ändern lassen. Super ich freu mich! Das kann dauern.
Das Glück ist aber mit den Doofen. Schnell ist das Papier geändert und der Mann mit der Macht über die Warteschlange deutet uns, wir sollen direkt an den mehreren hundert Wartenden vorbei zur Sicherheitskontrolle – mit denen mit der 11 in der Hand.
Trotzdem dauert es noch fast ne Stunde bis wir drin sind und gleich werden uns Verkaufsgespräche über Getränkepakete und so aufgedrückt, aber wo geht’s zu unserer Zimmerkarte? Irgendwann frag ich ein Crewmitglied. Zimmerkarten liegen im Zimmer aha, gut dass uns das jemand sagt.
Das Zimmer ist ok, das Bad na ja aber dient dem Zweck, das Schiff ist riesig und in der Cafeteria herrscht das Ambiente eines überfüllten Kinderspieleparadies. Auf den Tellern überwiegt bei fast allen ein Zusammengematsche von Pasta, Pizza, Pommes und Burger, obwohl es auch Salat, Gemüse und was ich mag, indische Currys gibt, sehr lecker und auch gut gewürzt. Mangels Platz esse ich an der Bar, dann überwiegt die Reizüberflutung und ich flüchte vor dem lauten Gedrängel.
Auf dem Schiff ist überall Trubel, die Kinder machen sich den Spaß und drücken überall auf die Fahrstuhlknöpfe und toben durch die Gänge. Dafür ist das Zimmer ruhig, wenn auch immer gefühlt endlose Korridore das Erreichen erschweren. Lange Wege gehören hier dazu.
Beim Auslaufen verstehe ich die Venezianer gut, denn die riesigen Schiffe werden von Schleppern direkt an der Altstadt vorbei gezogen. Für die Passagiere sehr schön, aber für die Stadt und die Umwelt alles andere als gut. Die Umweltbilanz einer solchen Kreuzfahrt kann man hier nicht mehr schön reden.