Rund um Kap Horn (Südamerika)

Auf Grund gelaufen

Unser Tag beginnt wieder um sechs Uhr – Einfahrt in die Gletscherstraße – wir sind gerüstet! Ski-Hose, Winterjacke, Mütze, Handschuhe und ja – meine Gletscherbrille!

Perfektes Outfit, der Gletscher kann kommen!


Erstmal kommt ein warmer Kaffee aus der Bordküche mit einer Schüssel Erdbeeren auf‘s Deck! Nicht nur uns gefällt‘s hier – hunderte von Seevögel mit ihren Küken haben unser Schiff und sogar den angenehm beheizten Außenpool geentert und genießen die Kreuzfahrt. Fliegen ist wohl grad nicht schöner.

Wir gleiten im Morgengrauen lautlos durch die Schären, als die ersten Eisbrocken in Sicht kommen, werden wir unruhig. Das Schiff folgt der Straße aus immer mehr werdenden weißen Flecken im blauen Kanal, verlangsamt die Fahrt und hält direkt vor der riesigen, blauen Zunge des Gletschers. Dieses Blau, der Wahnsinn! Wir freuen uns wie kleine Kinder, wir alle an Deck. Unglaublich, es ist mucksmäuschenstill – kollektives Staunen in absoluter Sprachlosigkeit!


Später beim Joggen auf dem Laufband, direkt unter der Brücke, genieß ich die Aussicht auf die wechselnden Felsformationen. Was soll ich sagen…laufen lohnt sich! Backbord erscheinen immer wieder Robben neben dem Schiff und Steuerbord zwei springende Delfine. Nie hat Joggen so viel Spaß gemacht.
Am Nachmittag erreichen wir eine besonders flache Stelle im Channel. Mit vier Knoten steuert der Kapitän behutsam mit nur einem Meter Wasser unterm Kiel durch die Bojen.

Bin ich froh, dass er weiß, was er tut. Nicht wir sind auf Grund gelaufen, sondern dieses gute alte Stück, allerdings schon vor längerer Zeit.


Unbeschadet legen wir wieder an Fahrt zu und nehmen Kurs auf die Magellanstraße, Sturm mit 15 Knoten ist angesagt – overnight swaying so to say!

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