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Isst man hier Hunde?
Viel zu früh klingelt der Wecker, im Laufschritt gehts vorbei an unseren Rentnern, um noch den nächsten Shuttle Downtown zu erwischen und haben Glück! Mit der U-Bahn fahren wir weiter ins weitaus ruhigere Französische Viertel. Einige alte Hotels mit schöner Architektur und Parkanlagen aus der Kolonialzeit kann man hier bewundern. Die Straßen, flankiert von Bäumen, haben wirklich französischen Charme. Man muss sich nur an die, für Shanghai so typisch, aufgehängte Wäsche an den Fassaden gewöhnen. In den kleinen Gassen hinter den Straßen erleben nur selten Touristen, wie einfach hier mit der Küche halb im Freien, in Minihäusern oder auch in einer Art Kleingartenidylle, gelebt wird. Nur wenig Fremde verlaufen sich…
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Superlative
Ausgeschlafen werden wir vom Hotel zum Einschiffen abgeholt. Unsere Gruppe ist auf geführter Stadtrundfahrt 2.0, nur wir und ein anderes Paar haben verzichtet und wollen auf eigene Faust losziehen. Ratet mal wer das andere Paar ist…ja klar: Herr und Frau Depp! Was soll man machen, das beste aus der Situation. Wir werden am Terminal abgeladen und stellen fest, das die Vorbereitungen zur Einschiffung noch im vollen Gange sind. Es gibt viel Personal und wenig Durchblick, gemeinsam finden wir einen Weg von Ponzius zu Pilatus und schließlich auch aufs Schiff. Wir geben dem Officer unsere Bordkarte,:”You are new guests?”fragt er verwirrt. Ja, sind wir, wieso? ‚Ihr seid die Ersten‘! Frag mich…
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Geflashed von Shanghai
Für uns eigentlich drei Uhr morgens landen wir am Vormittag Shanghai, mit seinen gleichförmigen Häuserschluchten. Eine riesige Stadt mit sehr, sehr vielen Menschen und Verkehr. Die Stadt dehnt sich über 120 km aus und hat obwohl am Meer, leider keinen Strand zum in der Sonne liegen. Unser erster Stop ist der Park mit dem ältesten Teehaus Chinas. Hier lerne ich was der Chinese meint, wenn er ‘harmonisieren, geht. Ein nettes Wort für aufs Klo gehen. Die moderne Skyline der Stadt entwickelte sich erst in den letzten 20 Jahren, wo früher Industrieviertel war. Gleich gegenüber, das alte Viertel mit der Einkaufsmeile Shanghai‘s. Wir schieben uns mit den Massen durch die Straßen…
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Ein Depp ist immer schon da!
Wir starten wieder ein neues Abenteuer mit der MS Westerdam von Shanghai nach Hongkong. Am späten Nachmittag steigen wir in den Flieger. Die zwei Sitze entlang der Fenster und daneben sind besetzt von Rentnern. Wir ahnen: Die gehören bestimmt zu unserer Reisegruppe und werden übermorgen mit uns das Schiff bevölkern. Kaum sitze ich, steigt mir ein unangenehmer Geruch in die Nase. Kommt das vom Sitz? Ekelig! Hoffentlich verfliegt das, sobald die Klimaanlage angeht. Zum Fenster gelehnt wird’s immer schlimmer. Da seh ich’s, die über 70 jährige Dame hinter uns hat sich ihrer Springerstiefel (kein Scherz) und Socken entledigt. Die Füße baumeln, Gestank wedelnd, auf dem Schoß meines Hintermannes direkt an…
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Paläste von Sintra
Wecken um 7 Uhr früh, am letzten Tag steht Sintra auf dem Plan. Der Naturpark reizt mit seinen Schlössern, Palästen, Parks und Altstadt. Viele Wege führen nach Rom und noch mehr nach Sintra und auch gefühlt jeden. Aus meiner Sicht sollte man sich im Vorfeld gut informieren: Was man sehen kann, was man davon sehen möchte, wie man nach Sintra kommt und zu den einzelnen Orten und in welcher zeitlichen Abfolge. Sicher planlos geht auch, macht aber wenig Sinn. Allerdings muss man wissen, dass grundsätzlich die Wege weit sind, die Straßen voll und definitiv nicht alles oder auch nur die Hälfte an einem Tag im Schnelldurchgang zu schaffen. Für alle…
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Umgehauen
Ich beuge mich der Mehrheit. Nachdem wir erst nach Mitternacht im Bett liegen, ist für den nächsten Tag chillen und chillen, Strand und Pool angesagt. Also gehts für mich am Morgen rein in die Sportklamotte, ein wenig Sport geht immer, danach etwas lesen und schwimmen – Urlauben eben. Weit gefehlt, gerade als mein Hirn auf Gemütlichkeit getrimmt ist – noch vor dem Frühstück – heißt’s man könnte ja auch an den Surfer Strand Praia de Guincho fahren. Wie bitte? Ok! – kurz gegoogelt – entscheiden wir uns für eine Radtour von Cascais aus. Fahrräder werden direkt am Bahnhof verliehen. Unser Teenager lässt sich allerdings nicht bewegen mitzukommen. Am Ufer geht…
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Sangria-Swaying und Fado
Heute geht’s wieder langsam los. Für den Nachmittag beugen wir uns dem Teenager-Wunsch: „Können wir endlich mal nicht so viel Laufen?!“ und buchen Sitgo- Segway im Sitzen. Vorher besteigen wir die Fähre zum anderen Ufer. Der Bus bringt uns hoch zur Christos-Statue. Leider ist’s am Vormittag bewölkt, dennoch haben wir von hier einen prima Blick auf Lissabon und die Ponte 45. Für 6 Euro fahren wir hoch zur Spitze, aber nicht ganz, die letzten engen Stufen müssen wir selbst erklimmen. Wieder unten hören wir fetzige Musik und entdecken einen fröhlichen Altenheimausflug. Es wird geklatscht und gesungen, Oma wirft ihren Gehstock weg, singt und tanzt mit den anderen und den Betreuern.…
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Altes trifft auf Moderne
Schon wieder verschlafen, die Seeluft macht müde. Wir wollten eigentlich schon früh nach Sintra aufbrechen. Der Himmel ist bewölkt, also Plan B Alfama Viertel. Wir starten an der Bronze Statue des Heiligen Santo Antonio. Hinter der Kathedrale Se entdecken wir in der Rua de Barao den kleinen Laden von Julieta Franco. Sie und ihre Freundin fertigen hier in liebevoller Handarbeit farbenfrohe Stoffpuppen und Tiere an. Julieta erklärt uns, jede hat einen Namen und eine eigene Geschichte. Die Geschichten hat sie in Bildbänden zusammengeschrieben. Wir schauen und staunen. Wer ein Mitbringsel sucht, dass jedem Kind gefällt, wird hier fündig. Alle anderen sollten vorbeischauen und ein wenig Julietas knallbunten Geschichten lauschen. Wieder…
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Höllenschlund – Boca de Inferno
Endlich mal richtig ausgeschlafen, verpassen wir fast das Frühstück. Auf Teenagerwunsch gehts in die andere Richtung zu den Traumstränden von Estoril und Cascais. In Estoril steigen wir aus dem Zug und laufen entlang der Strandpromenade. Hierhin verschlägt es die Besserverdienenden und Yachtinhaber, kein Wunder, dass man hier auch das größte Casino des Landes findet. Cascais ist ein gemütlicher Ort mit kleinen Gassen. Etwas versteckt entdecken wir das farbenfroh und wunderschön gestaltete “House of wonders”. Auf drei Ebenen gibt es hier leckeres veganes Essen, frisch gepresste Säfte und verführerische Kuchen. Obwohl wir gar keinen Hunger haben, erfasst uns dieses cosy Ambiente des Rooftops. Der Sangria hält, was er verspricht – unsere…
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Swaying oder wackliger Landeanflug
Spät in der Nacht überfliegen wir die sich weit ausdehnende Stadt mit tausenden Lichtern. Über dem Meer dreht der Flieger und schenkt uns einen zweiten Blick auf Lissabon. Der Pilot sagt: es weht etwas. Wir befinden uns schon im Landeanflug, ich seh das Marriott direkt unter uns, aber noch keinen Flugplatz, geschweige denn freie Fläche zwischen den Häuserschluchten. Dafür fängt der Flieger an zu schaukeln von rechts nach links, als würde er den Menschen da unten , die ich schon deutlich erkennen kann Salut winken. Nicht lustig! Jetzt ist nämlich der Boden bedenklich nah. Im letzten Moment zieht der Pilot gerade und setzt auf. Möge der Urlaub beginnen. Unser Hotel…