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Kurs Nord und es wird kälter
Während in Deutschland das Thermometer ins Unermessliche steigt und sogar der heißeste Tag sein soll, sitze ich beim Frühstück auf dem Sonnendeck und kann meinen Atem beobachten wie er empor steigt. Wer noch nie an nördlichen Küsten war, wird schwer den Reiz daran verstehen, dick eingemümmelt einfach nur da zu sitzen und aufs Meer zu blicken – Das Gefühl, wenn die steife Brise einem um die Nase bläst. Der Kellner sagt, egal welches Wetter hier draußen kommen immer genügend zum Frühstücken und schenkt den Kaffee ein:”Ich mag es hier draußen zu arbeiten, kein Chef” zwinkert er mir zu. Auf zur Morgengymnastik mit dem verschrobenen und natürlich verzauberten Animateur (ihr wisst…
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Traumschiff?! Welcher Film läuft denn hier.
Juhu, meine Traumreise Island, Spitzbergen und Norwegen. Für alle die glauben, ich habe einen Hang zu seichtem Fernsehprogramm- äh, nein! Purer Zufall, dass ich auf diesem Schiff gelandet bin. Denn das, was für mich wirklich zählt, ist die Tour und die gab es mit den vielen Stops auf Island, Spitzbergen und in Norwegen eben nur mit der Amadea, dem Traumschiff aus dem Fernsehen. Und nein, es wird gottlob gerade nicht gedreht, daher kein Silbereisen an Bord. Das wär’s noch gewesen. Wir wissen im Grunde, was uns erwartet: Im Fernsehen läuft grad die U21 EM beim Fußball- hier ist Ü70 angesagt. Sucht man Ruhe, absolut empfehlenswert, wenngleich…
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Von laut bis leise – Le secret jardin
Unser letzter Tag beginnt entspannt, einfach mal ausschlafen. Man hat ja Urlaub. Beim Frühstück fühlen wir uns so gar nicht wie in Marrakech, sondern eher wie in einem Eberhofer-Krimi á la Dampfnudelblues. Die kleine bayerische Reisegesellschaft am Nachbartisch macht Stammtischatmosphäre, die hier oben über den Dächern von Marrakesch so gar nicht hinpasst. Wir flüchten in die Medina und müssen aufpassen nicht auf der „Mopet-Autobahn“ der engen Gassen über den Haufen gefahren zu werden. Die Stadt erwacht und auch der Lieferverkehr hat Hochkonjunktur – Mopets, Kutschen, Handwägen, Fahrräder und Autos quetschen sich aneinander und an den Auslagen der zahlreichen Händlern vorbei – wo kein Platz ist, wird er kurzerhand geschaffen. Ausgebremst…
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Der Berg ruft – Ourika Tal
Lange haben wir überlegt welche Tour für uns die richtige in die Berge ist. Das Ourika Tal hat das Rennen gemacht und das einfach, weil es in nur einer Stunde erreicht werden kann und nicht ganz so überlaufen ist wie der Wasserfall in Ouzoud. Das Umland von Marrakesch ist grün, bald sehen wir das Atlas-Gebirge vor uns und genießen es aus dem Trubel der Medina zu entfleuchen – zumal es über 40 Grad heiß werden soll. Am Straßenrand die ersten Kamele und diese Berberfrau. Weiter geht es am Fluss entlang und hoch auf über 1000 Meter – viel kühler wird es nicht, als wir im Ourika Tal den Berg hochsteigen.…
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Ich seh nur blau – Jardin Majorelle
Das Frühstück gibt es über den Dächern der Stadt und damit es bei über 30 Grad trotzdem angenehm ist, werden wir mit kühlem Wasserdampf berieselt. Danach geht’s wieder rein ins Getümmel. Obwohl Freitag sind die Straßen voll, alle bieten ihre Waren feil und diese zwei mühen sich sichtlich ab. Das ist mal ein prächtiges Grillfleisch! Die Gewürze gibts ein paar Straßen weiter… Vorbei am Marrakesch-Museum und der leider geschlossenen Koranschule Medersa Ben Youssef zieht es uns Richtung Stadtmauer. Wir wollen mit dem Taxi zum Park und sollen auf jeden Fall feilschen. Als Blondine bin ich scheinbar als Tourist enttarnt – nix mit feilschen – sag das mal den Marokkanern. Ich…
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1001 Nacht – Marrakesch
Endlich dem Regen entfliehen, in Marrakesch warten heiße 30 Grad! Vor uns am Gate eine Gruppe Mittfünfziger Frauen zwischen Kegelklub und „Junggesellinnen“-Abschied 2.0 – man weiß es nicht, die aufgeregt durcheinander plappern. Wie sollte es anders sein…sie bevölkern im Flieger die Reihen vor uns, wild nach Sekt rufend. Nun ja drei Stunden Flug gehen ja auch vorbei. Kurz vor der Landung überfliegen wir Gibraltar mit wunderschöner Sicht. Die Landung fällt wacklig aus, gleich neben der Landebahn sieht man das rote Häusermeer von Marrakesch. Weiter geht’s zu unserer Riad Karmela mitten in der Medina. Wir genießen die Innenhof-Oase inmitten des Souktrubels und werden gleich von den Hausschildkröten begrüßt. Aber Vorsicht Stolperfall-Alarm!…
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Polnische Ostseeküste
Bitte waaaasssss? Du fährst nach Polen? Höre ich immer wieder. Ja ich fahre. Am liebsten in der Nebensaison. Warum denn das? Weil ich die leeren, breiten Strände hier so erholsam finde. Kaum angekommen ist man entschleunigt. Die Füße entledigen sich der Schuhe wie von selbst, das Auge sieht Weite, das Ohr hört das Meeresrauschen, dass Urlaub flüstert. Kinder und Hunde sind hier willkommen, genauso alle, die es lieben endlos am Strand spazieren gehen oder den Sonnenuntergang bei einem Glas Wein am Meer zu erleben. Viel mehr braucht man nicht zum Glücklichsein. Die Preise sind hier gerade für Familien noch niedrig. Flach sind auch die Radwege, sämtliche Fahrgeräte können allerorts gemietet…
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Großes Finale in Hong Kong
Unsere Koffer wurden bereits in der Nacht eingesammelt. Um halb neun gehen auch wir von Bord, wehmütig. Auf dem Weg treffen wir immer wieder auf bekannte Gesichter, die sich freuen, sich nochmal von uns verabschieden zu können. Wir haben diesmal die Möglichkeit genutzt und uns immer wieder beim Dinner an Tische mit anderen setzen lassen. Jeden Abend entwickelten sich anregende Gespräche mit sehr interessanten Menschen aus der ganzen Welt und immer wieder traf man irgendwo aufeinander. Der Service hatte dabei ein gutes Händchen uns an die richtigen Tische zu setzen. Unbedingt mal ausprobieren. Nun aber auf nach Hong Kong. Diese Stadt ist wirklich der Höhepunkt, denn wie hier die Häuser…
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Das Ende naht
Unser letzter Tag auf See, zum ersten Mal schaukeln wir. Draußen sind statt ruhiger See nun doch Wellen zu sehen und auch zu spüren. Auf dem Balkon schaue ich’s aufs Meer. Ein kleiner Vogel verfolgt uns und stößt immer wieder ins Wasser oder vielleicht ist es auch ein Fisch, so weit draußen. Während ich ihn beobachte, erscheint direkt vor dem Bug eine Gruppe von 20 Delphinen die vorne das Schiff kreuzen. Endlich! Bisher hat noch keiner welche gesehen. Ich stürze ins Zimmer und schnappe die Kamera. Da springen vier direkt unter mir aus dem Meer. Leider konnte ich nur diesen Schnappschuss machen, so schnell wie sie sind: Mittags hat uns…
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Millionenmetropole
Manila – über 20 Millionen Menschen, 40% unter der Armutsgrenze und tausende von Baustellen. Hier wird an jeder Ecke ein Wolkenkratzer hochgezogen. Wenn man bereit ist zu zahlen, kann man auf der zweiten Etage den Skyway befahren anstatt sich weiter unten durch den engen Verkehr zu schlängeln. Am Straßenrand leben Familien mit all ihrem Hab und Gut. Das Durchschnittsalter ist 15 Jahre, daher sieht man auch viele Kinder einige betteln für einigen Münzen. Aber es gibt auch sehr wohlhabende Gebiete mit riesigen Shopping Malls. Manila ist überwiegend amerikanisch geprägt. Unser erster Stopp ist der amerikanische Friedhof – hier liegen 17.000 gefallene Amerikaner. Danach fahren wir wieder zurück in die Altstadt…